Wilder Wiesentee

und wo er herkommt…

Wer wirklich schon einmal im Hochsommer über eine der selten gewordenen, artenreichen Wiesen gelaufen ist, der weiß von was ich hier rede.

Die Luft ist drückend heiß, die Sonne brennt gnadenlos nieder, es gibt scheinbar keinen Schatten.

Und doch ist diese Wiese voller Leben: Bienen, Hummeln, Grashüpfer in rauhen Mengen, Schmetterlinge, Heuschrecken, Zikaden, Käfer in allen Farben und Größen und vor allem , die Grillen zirpen!

Hier wachsen Wiesenwitwenblumen, Flockenblumen, Johanniskraut, Schafgarbe, Pechnelken, Heilziest, Glockenblumen, Labkraut, Heidenelken, Klappertopf, Wiesenknopf, Wiesenbocksbart, Hornklee, Habichtskraut …..und wenn man Glück hat , auch der wilde Thymian… an Wiesenrändern , dort wo der Bewuchs magerer und niedriger ist, dort breitet er sich gerne kissenartig aus, und beglückt durch seinen milden zitronig , würzigen Duft.

Um solche Wiesen zu erhalten, dürfen sie möglichst nicht gedüngt (vor allem nicht mit flächendeckender Gülle) und nur einmal im Jahr gemäht werden.

Sie sind also rar geworden, aber es gibt sie noch, diese Wiesen….und über solche Wiesen laufe ich, wenn ich Kräuter für den Wilden Wiesentee sammle. Hier wird der Sommer von mir als Tee konserviert. Ursprünglicher und natürlicher geht es kaum. Ausgerüstet mit meiner Schere und Sammelkorb laufe ich an den heißesten Tagen am späten Vormittag bei flirrender Hitze über diese Wiesen und sammle Johanniskraut, Schafgarbe, Frauenmantel, Spitzwegerich und Beifuß…..natürlich brauche ich dazu eine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde und muß mich an bestimmte Mengen halten . Aber auch das ist ja in meinem Sinne. Denn ich will ja auch im nächsten Jahr hier wieder sammeln können. Also muß genug stehenbleiben, um sich wieder versamen zu können.

Und wie war das jetzt mit dem scheinbaren Schatten auf so einer Wiese?

Tja, während die Sonne auf das 40 cm hohe Johanniskraut brennt , genießt schließlich der nur 15 cm hohe Frauenmantel dessen Schatten und die Kühle am Boden und mit ihm viele andere Lebewesen.

Und wer jetzt Lust bekommen hat, sich mehr in das Thema Wiese zu vertiefen dem empfehle ich, natürlich bei einer Tasse „Wilder Wiesentee“, folgendes:

  • Die Wiese, Paradies von nebenan, Film/Buch von Jan Haft
  • „Die Kuh ist kein Klimakiller“ von Anita Idel
  • „Rasen und Wiesen im naturnahen Garten“ von Ulrike Aufderheide

Und wer Lust bekommen hat wilde Wiesenblumen in seinen Garten zu integrieren oder in seine kleine Gartenwiese zu pflanzen, der erhält viele heimische Wildpflanzen aus eigener Vermehrung, von mir, zwischen April und Juni an allen unten genannten Verkaufsstellen.

  • ab Mitte März bis Anfang Juni jeden Freitag von 13:00 -16:30 Uhr am Bauernmarkt in Donaustauf
  • Am Samstag, 6.Mai 2023 zum Jungpflanzentag am Hof von “ Fein und Feldgemüse“ Dahlem in der Pfrarrer Breu Str. 6 in Neuenschwand
  • am Samstag, 6.Mai 2023 im Rahmen der Veranstaltung Gartenkarusell , Jungpflanzenverkauf bei Landstreich, in Zeiler 3, 93161 Sinzing, https://landstreich.net/#feldwerkstatt