Frühsommer 2022
0,025 ha , eine kleine bereits biologisch bewirtschaftete Fläche wird zu einem Teeacker. Ich habe einen bereits umgegrabenen,ehemaligen biologisch bewirtschafteten Kartoffelacker übernommen.. Ideale Bedingungen also, um einen Teeacker anzulegen, der nur händisch bearbeitet werden soll. Teekräuter werden größtenteils als Dauerkulturen angelegt. So nennt man mehrjährige Kulturen, die für einige Jahre fest auf ihren Beeten bleiben. Deshalb arbeite ich auch mit einer Beeteinteilung. Zwõlf Beete, die 24 Meter lang und ca 70 cm breit sind. Diese Breite von 70cm bewährt sich, wenn viel Handarbeit gefragt ist: man kann sie leicht übersteigen, was beim Pflanzen, Pflegen und Ernten durchaus von Vorteil ist. Von diesen zwölf Beeten sind nur drei mit wechselnden einjährigen Kulturen bepflanzt. In meinem Fall sind das hauptsächlich Blütendrogen: Kornblumen, Ringelblumen, Malven. Der Rest sind mehrjährige Kräuter. Auf knapp 300qm wachsen mindestens 30 verschiedene Kulturen. Hier wächst Rosenmonarde, Anisysop, Zitronenverbene oder Orangenagastache, aber auch Pfefferminze, Melisse, Salbei oder Thymian. Die Wege zwischen den Kulturen wurden hoch mit samenfreiem Heu gemulcht. Das hält den Unkrautdruck in den Wegen zurück , macht es angenehm drüberzulaufen, verhindert bei Trockenheit ein zu starkes Austrocknen der Beete und sorgt für Nährstoffnachschub.
Warum ist biologischer Anbau bei Kräutern so wichtig ?
Es gibt viele wichtige und richtig gute Gründe, warum biologischer Anbau das Beste für den Boden , den Menschen und die Artenvielfalt ist. Bei Kräutern gibt es aber noch andere Aspekte, warum ich Ihnen NUR zu biologisch angebauten Kräuterprodukten rate: denn Kräuter haben keine Schale, und Teekräuter und Blüten dürfen nach dem Ernten nicht gewaschen werden. Sie können also nichts entfernen was besonders belastet ist.
250 qm , das klingt nicht viel, und das ist auch nicht viel. Aber ich bin erstaunt, wieviel Ertrag und Ernte sich auf so einer kleinen Fläche erwirtschaften lässt, obwohl mein Acker noch nicht im Vollertrag steht. Wenn ohne Maschinen angebaut wird, ist die Flächenausnutzung viel höher, da man nicht auf Spurbreiten und Pflanzabstände angewiesen ist. Mikrofarming ist der moderne Ausdruck dafür. Diese Art biointensiver Landwirtschaft verlangt viel Handarbeit, viel Fachwissen und einen gut versorgten Boden. Wie rentabel sie für mich sein wird, wird sich erst in ein/zwei Jahren zeigen. Ich jedenfalls, bin optimistisch.